Societys, Abschied von Französisch Polynesien
Am 8.8. kommen Tina und Philip in Tahiti an, wir organisieren und für zwei Tage ein Leihauto um alle Transfers bequem erledigen zu können und nebenbei auch ein bisschen flexibler für Ausflüge zu sein. Um 18:20 kommen wir zum Flughafen, um 18:50 landet das Flugzeug und wir stehen mit frischen Blumenketten bereit. Die Schiebetür geht zunehmend häufiger auf und Wägen voller Gepäck werden herausgeschoben. Viele werden von Verwandtschaft begrüßt, andere von den Guides, die von den Ressorts auf ihre Gäste warten. Wo bleiben unsere Zwei? Ganz hinten am Gang können wir sie dann entdecken, da sie schon fast alleine dort stehen unschwer zu erkennen. Ihr Gepäck ist nicht mitgekommen, wahrscheinlich in San Franzisco hängen geblieben und dann wird es erst Samstag mit dem nächsten Flug von dort kommen. Oder doch früher wenn sie es über LA schicken. Leider können sie es uns nicht zustellen, wir haben keine Adresse, bzw. ist " wir stehen gleich vor dem Intercontinental Hotel vor Anker" nicht genau genug. Die Information über Internet ist zwar recht nett, ohne Netz aber nicht hilfreich, wir fahren daher Samstagfrüh mal nachfragen auf den Flughafen, leider erfolglos. Zum Glück haben wir genug Gewand um die beiden auszustatten und nachdem der Salon noch mit den Taschen von Alex und Stefi verstellt ist, vielleicht gar nicht schlecht dass sich nicht noch zwei neue Gepäckstücke zwanglos in den Raum entleeren und womöglich mit dem abreisenden Zeug mischen. Zwei müssen auch im Salon schlafen, also insgesamt ist es die zwei Nächte eher eng an Bord.
Die erste Nacht wurde kurz, bzw. der Abend lang, es war viel zu feiern und zu erzählen. Zwei Geburtstage und zwei Verlobungen, die waren jeweils freudige Überraschungen. Da fließt sogar in Französisch Polynesien reichlich Alkohol und man ist tatsächlich nichts mehr gewohnt. Am nächsten Tag sind alle verständlicherweise etwas unmotiviert und müde, besonders die Neuen mit Jetlag. Aus dem gemeinsamen Ausflug wird nichts, wir fahren mit Stefi und Alex am Nachmittag noch bis zum südlichen Aussichtspunkt auf Tahiti Iti und passieren Weiden und Wald, ganz untypisch für die Insel, man würde es nicht erwarten. Tahiti bietet mehr als Wasser, Marinas mit vollen Ankerfeldern und die Stadt Papeete. Wir haben von Port Phaeton aus auch die Berge und Täler entdeckt, da gäbe es noch genug schöne Wanderungen um die Vielseitigkeit der Insel zu entdecken. Mit dem Leihauto darf man die Insel nur auf der Küstenstraße umrunden, alle anderen Straßen sind zu schlecht ausgebaut und würden die Autos rasch zu Schrottkisten machen. Man kann wandern oder einiges auch mit Mountenbikes befahren, braucht dafür etwas Kondition und bessere Karten als die Touristenmaps wären auch kein Fehler. Wegbeschreibungen gibt es im französischen Wanderführer und Wandermarkierungen sind hier maximal Plastikfäden an Bäumen, die Wege selten begangen und wenig ausgetreten. Oft schlägt man sich durch den Busch und genauso oft latscht man in Gatsch und Wasser, die Ausblicke und die Wasserpools, in denen man schwimmen kann, sind die Anstrengung aber wert-uns, die Jugend ist da weniger begeistert und wir gehen daher dann doch nur die schönen Wanderungen in Moorea.
Am Samstag bleiben dann die Abreisenden an Bord, vorschlafen, zusammen packen, ein letztes Mal Baden und nochmal mit Süßwasser waschen. Wir fahren aufs Tanzfest zum Museum, leider genau zur Mittagspause, sodass wir am Nachmittag nur mehr eine Gruppe erleben. Um sie gut zu sehen und auch filmen zu können sitzen wir auf der Bühne in der prallen Sonne, das würde man keine paar Stunden aushalten. Ein bisschen eine Fehlkonstruktion, denn wenn es regnen würde wär es auch nicht besser. Die meisten Leute sitzen in der Wiese im Schatten rund herum, die Musik hört man schließlich überall. Insgesamt sind für so ein tolles und aufwendiges Fest, jede Tanzgruppe hat 40-50 Tänzer und Tänzerinnen, wenig Zuschauer, einige Segler, kaum andere Touristen und nicht allzu viele Einheimische. Wenn wir es nicht über Veronika und Wolfgang von der SY Imagine erfahren hätten, hätten wir es auch verpasst, es gibt keine Ankündigungen und in der Touristeninformation in Papeete wussten sie auch nichts davon. Auf meine Frage nach der Beginnzeit musste sie erst im Museum anrufen und sich erkundigen, irgendwie komisch. Die zweite Tanzgruppe sehen wir noch in der Vorbereitung und ich kann einige der schönen Kostüme fotografieren, dann geht's zurück aufs Schiff und ab zum Flughafen. Diesmal klappt alles problemlos, ich bring das Auto zurück, wir bekommen die vermissten Gepäckstücke, die wir dann zu Fuß bis zum Dingi tragen müssen und Alex und Stefi checken ihr leicht übergewichtiges Gepäck ein. Die wichtigste Frage vom Schalterbeamten, "und, wie hat es Ihnen gefallen?" Sehr gut, die Freundlichkeit und Ausgeglichenheit der Polynesier ist ansteckend, das Segeln meist entspannt, die gemeinsame Zeit was Besonderes, da sind vier Wochen schnell vorbei.
Jetzt sind wir startklar für die zweite Etappe, auch mit Tina und Philip wollen wir die schönsten Plätze hier aufsuchen und gemeinsam genießen. Bevor wir Tahiti verlassen muss Robert noch den Salzwasserhahn kürzen, er ist endgültig geknickt und das Tropfen ist zum Rinnen geworden. Wie immer schafft er es und wir sparen uns den Weg nach Papeete und zu allen Shiphandlern um so ein Teil zu finden. Mir wurde durch auslaufenden Blutsaft im Kühlschrank eine extra Arbeit von mindestens zwei Stunden beschert, alles ausräumen, reinigen, desinfizieren,... ich muss mich ziemlich strecken und tief über die Kante hängen, denn Kühlschrank ist ja kein Schrank sondern eine Truhe. Praktisch, weil während Schräglage beim Segeln nichts rausfallen kann, unpraktisch weil man raffiniert stauen muss um nicht ständig rumschlichten zu müssen und zum Putzen eben auch eine sportliche Herausforderung. Sonntag gehen wir nochmal Wracktauchen und abends gibt es Abschiedsessen auf der SY Kyory. Wir werden uns länger nicht mehr sehen, Franz bleibt in Französisch Polynesien und Sandra geht nächstes Jahr für eine Zeit in die Schweiz zurück. Wie immer war es ein netter Abend und wir erinnern uns gerne an all die schönen Feiern, die wir gemeinsam erlebt haben. Und wir spüren wieder mal das Abschied weh tut, noch drei Wochen, dann werden wir Französisch Polynesien auch verlassen, wir haben es lieb gewonnen und werden befreundete Segler vermissen.
Montag geht's dann gleich in der Früh los nach Moorea, wir nehmen den Pass bei Papeete und passieren die Lagune neben dem Flugfeld, funken brav zum Tower, der sich aber nicht für uns interessiert. Zwei Maschinen starten direkt über uns und lassen sich gut filmen, sehen toll aus. Draußen ist dann erstaunlich viel Wind mit hoher Welle im Kanal, in der Abdeckung von Moorea gleiten wir dann auf fast glatter See am Riff entlang rein in die Cooksbay. In der Hoffnung auf Walsichtungen halte ich besonders Ausschau, leider diesmal erfolglos genauso wie unsere Angelerfolge, weit und breit kein Fisch der bei uns anbeißen möchte. Wir lieben türkises Wasser und den Blick auf die Berge, also bleiben wir auch diesmal auf dem Schelf mit zwei Meter Wassertiefe, so stellt man sich die Südsee vor, am Tag mit Sonne und in der Nacht leuchtet der Vollmond alles aus.
Baden und schnorcheln und am nächsten Tag die Wanderung zu den drei Pinien und durch das Tal der Ananas, das muss man gesehen haben. Dafür fahren wir gerne mit dem Dingi die lange Strecke bis an den Scheitel der Bucht, diesmal ging es eh ganz gut mit den Wellen und wir sind halbwegs trocken geblieben. Robert macht den Transfer und bleibt am Schiff, wir wollen das Dingi hier nicht einige Stunden unbeaufsichtigt stehen lassen, hier wurden schon einige gestohlen, wäre ein teurer und lästiger Verlust. Die Hitze macht auch Tina und Philip zu schaffen, in Österreich war es auch heiß, aber nicht so feucht, hier hat es um die 60% Luftfeuchtigkeit, die spürt man, besonders bergauf mit wenig Schatten. Also nehmen wir auch diesmal den kürzesten Weg über die Ananasfelder zurück, lassen den zweiten Aussichtspunkt Belvedere aus und wandern vorbei an den Ausgrabungen, die mit Schautafeln interessant gestaltet sind, zurück ins Tal. Begeistert begutachten wir die unterschiedlichen Reifungsstadien der Ananas und laufen an den Feldern vorbei, insgesamt zwei Runden, wie sich dann herausstellt, als wir den Limettenbaum als- da waren wir schon- identifizieren. Um den richtigen Ausstieg aus dem Tal zu finden nutzen wir dann Maps me, denn irgendwie sehen alle Feldwege gleich aus und die meisten führen in die Opunohubay und dort wollen wir nicht hin. Zurück beim Steg funken wir Robert, unser Taxi an, rasten mit Eis und Getränk im Schatten beim Kiosk und freuen uns auf den Sprung ins Wasser. Wegen Welle gegen uns werden wir auf dem Rückweg schon gut nass gespritzt, Dingifahren kann eine nasse Angelegenheit werden.
Das nächste Highlight ist wieder die Nachbarbucht mit den Rochen und Haien vor dem Intercontinental Hotel, wobei wir uns diesmal auf den näher gelegenen Platz nach dem Ort Papetoai trauen. Hier stehen drei Kat und wir, weil wir uns jetzt auch schon auf zwei Meter und drunter wohl fühlen, vorausgesetzt es sind kaum Boomies in der Nähe. Hier steht man gut, nur der Verkehr der Ausflugsschiffe und Jetski ist ein bisschen nervig. Und in der Früh hat sich ein Teppich von den abgestorbenen braunen Algen gebildet, sieht ekelig aus, riecht auch ein wenig nach Moder und verfängt sich im Propeller. Gut, dass sich die Felder im Laufe des Vormittages verziehen und unsere schöne helle Fläche mit dem glasklaren Wasser wieder frei gibt. Der Ausflug zu den Rochen und anschließend weiter zu den Motus mit den schönen Sandstränden ist sensationell. Diesmal ist ein Gedränge von Rochen, Haien und Jackfischen, fast schon ein bisschen viel wie sie um einen herumsausen und alle ganz nahe kommen. Die einzelnen, ganz zutraulichen Rochen bei der Insel waren dann fast schöner, wir konnten sie streicheln und beobachten, ganz alleine. Die Tauch- und Schnorchelplätze in der Umgebung sind nicht ganz so toll, nur einmal schwamm ein großer Schwarm bunter Fische an uns vorbei.
Tina und Philip brechen noch einmal zu den Rochen auf, diesmal waren es weit weniger und auch die Haie waren nicht so nahe, aber trotzdem schön. Wir nutzen den Tag für die Vorbereitung der Nachtfahrt nach Huahine, um 15 Uhr wollen wir starten, Suppe ist vorgekocht und Kuchen gebacken und es bläst uns schon mit 20 Knoten auf die Nase, da wird das Stehen hier ohnehin unangenehm. Draußen ist dann nicht ganz so viel Wind, sodass die Fock doch zu klein ist und die Genua wieder raus muss und die Welle schiebt heftig, drei Meter sind die Walzen hinter uns sicher. Die leicht rollende Schiffsbewegung ist für ungeübte Mägen nicht ideal, da ist ein bisschen warme Suppe mehr wie genug Essen. Die Überfahrt war aber ein richtiges Traumsegeln, der Vollmond macht die Nacht fast zum Tag, wir sehen einige Lichter anderer Schiffe und ein kleines Kreuzfahrtschiff fährt beleuchtet wie ein Christbaum neben uns her, sehr stimmungsvoll. In der Abdeckung der Insel ist das Meer dann endlich glatt, der Wind allerdings auch deutlich schwächer, so geht's mit vier Knoten Richtung Pass. Um sieben fällt der Anker zwischen den schon recht dicht stehenden Schiffen vor Fare, hier ist was los.
Unser erstes Bad hier wird fast zum Unfall, die Strömung ist so stark, dass man die Badeleiter fast nicht mehr erreicht, wenn man sie mal losgelassen hat. Es ist Springtide, weil Vollmond und wir hängen am Anker wie in einem Fluss. Erst am zweiten Tag wird es etwas besser, trotzdem ist schnorcheln sehr anstrengend. Vormittags regnet es, wir rechnen schon mit einem trüben Tag mit lesen und rasten, die Sonne ist uns dann aber wohl gesinnt und der Nachmittag wird noch perfekt. In Huahine muss man auch zum Sundowner in den Yachtclub, erstens trifft man dort befreundete Segler und zweitens hat man wirklich einen sensationellen Blick über das Ankerfeld, die Lagune und den Sonnenuntergang über Tahaa. Im Vordergrund schieben sich die dekorativen Blätter der Palmen ins Bild, immer wieder ein Foto wert. Die Zeit vergeht rasch, einen Tag nehmen wir wieder Räder um zur Perlenfarm und einigen Mareas zu gelangen. Obwohl es die gleiche Runde ist wie vor ein paar Wochen sieht man doch immer wieder andere Dinge, die Insel gefällt uns immer mehr, sie ist unsere Lieblingsinsel. Bevor wir aufbrechen erwischt uns doch noch ein Regentag, so richtig grau in grau mit teilweise heftigen Schauern, den sitzen wir am Schiff ab und treffen uns mit Erwin und Lambrini von der SY Sagitta.
Mit leichtem Rückenwind zieht uns der Gennaker die zwanzig Meilen nach Tahaa zum Schnorchelgarten, unser nächster Stopp. Am Weg übergeben wir noch rasch den mitgebrachten Laptop an Michael und Doris von der SY Mido und übernehmen als Dank einen großen Kuchen.
Zwei Nächte und zweimal durch das Labyrinth der Korallen driften, immer mit Brot und Kamera, die Fische so nah sind einfach sensationell. Wetterglück ist relativ, jetzt ist es wieder sonnig und heiß, dafür fast windstill und das für die nächste Woche. Da bleibt uns nichts anderes übrig als einen Großteil der Strecke nach Bora Bora zu motoren, erst zum Schluss kommt wieder der Gennaker ins Spiel und innerhalb der Lagune geht's ein Stück mit der Genua. Zuerst Ankern wir in der Nähe vom Flughafen, dann geht's weiter in den Süden, überall steht man auf 2-3 Meter im glasklarem, hellem Wasser. Und es ist badewannenwarm, man kann stundenlang drin rumhängen. Der Berg von Bora Bora ist wolkenfrei, zeigt sich von seiner schönsten Seite, kein Wunder, dass hier die nobelsten Resorts und die meisten Touristen sind. Hier bleiben wir, besuchen wieder die Mantarochen und all die Schnorchelplätze der Umgebung. Auch diesmal haben wir Glück, sehen Adlerrochen und zwei Mantas, für mich immer ein Glücksgefühl diesen Tieren so nah zu sein. Nach fast zwei Stunden im Wasser und häufigem Abtauchen auf 10 Meter oder tiefer sind wir müde und doch etwas ausgefroren. Die Wahrscheinlichkeit Mantas zu sehen ist in der Früh am höchsten, zwischen sieben und neun und da steht die Sonne noch tief und wärmt noch kaum. Zuhause am Schiff werden die Bilder ausgewertet, immer wieder spannend was man mit der GoPro so erwischt hat. War man nah genug und sind die Rochen auch halbwegs mittig im Bild? Meine Spezialität sind ja Fische aller Größe die am unteren Rand des Bildes vorbei huschen. Ich werde zwar besser aber immer noch hab ich genügend unbrauchbares Material. Tina ist da wesentlich begabter, sie macht wirklich gute Aufnahmen und sie taucht auch tief und nahe an die Mantas ran, was ihr auch eine Rüge eines anderen Schnorchler einbringt. "to close" mit strafendem Blick, ich vermute er war neidisch weil er nicht so tief runter kommt. Die Taucher waren alle viel näher bei den Rochen und sie haben sich kein bisschen in ihrer gleichmäßigen Bewegung stören lassen, sie fliegen majestätisch durchs Wasser so als wären wir alle nicht da.
Heuer haben wir Bora Bora von der anderen Seite kennen und lieben gelernt, hier steht man im fast unendlichen Blau, Blick auf die Insel und den Berg, die Motus mit den Ressorts und das Riff, welches sich nur durch die Brandungswelle und das Tiefblau dahinter verrät. durch die unterschiedliche Wassertiefe ergeben sich Grün- und Blautöne, wir zählen in unserer Umgebung vier leuchtende Farbtöne, wunderschön und bei unseren zwei Meter Wassertiefe sieht man jede Muschel am Boden und natürlich auch die vorbei kommenden Rochen, die es hier reichlich gibt. In der Nacht ist Jagd rund ums Schiff, immer wieder spritzt das Wasser von flüchtenden und jagenden Fischen, unter Tags sind sie dann alle wo anders, da sieht man keinen von denen.
Robert und ich nutzen den Montag für eine Radrunde um die Insel, etwas einkaufen und bei der Polizei die Ausklarierungspapiere ausfüllen und abgeben, am Donnerstag sollte dann alles von Papeete zurück sein, sodass wir ab Freitag losfahren können. Tina macht den Dingitransfer, denn hier gibt es keine guten Stellen um ein- und auszusteigen und schon gar nicht um das Dingi einen halben Tag stehen zu lassen. Über Funk melden wir uns zurück und auch wo sie anlanden kann um uns auf zu nehmen. Ausgestiegen sind wir im aufgelassenen Hotel, dort ist ein perfekter Steg, das Areal ist aber abgesperrt und privat. Eine Familie lebt dort und der Mann begleitet uns mit drei seiner acht Hunde zum Tor. Die Anlage war riesig, mit Boutiquen, Restaurant und vielen einstöckigen Häusern und kleinen Hütten, alles halb verfallen, teilweise schon ohne Dach, schade, dass hier nicht renoviert wird. Ein paar hundert Meter weiter die Straße entlang bauen sie gerade eine ähnliche Anlage neu. An der Küste sind fast nahtlos Privatgrundstücke, die Tankstelle hat nur bis 11 Uhr offen, so bleibt ein wackeliger Steg bei einem Sportplatz, einer der wenigen öffentlichen Stellen.
Die Insel ist überschaubar groß, in drei Stunden sind wir rum, ein bisschen Zeit vergeht mit schauen, fotografieren und tratschen, denn in Vaitape, im Hauptort treffen wir Heidi und Gerald von der SY Silver Sea und andere Segler, die wir von unterwegs kennen. Dafür entdecke ich, dass es vom südlichen Schnorchelplatz gar nicht mehr weit zum Traumsandstrand der Insel ist, der ist zum großen Teil sogar öffentlich und wirklich mit feinstem, weißen Sand. Am nächsten Tag statten wir ihm mit dem Dingi einen Besuch ab und wir haben wirklich Glück, denn während rund um die Insel schwarze Wolken und heftiger Regen vorbei zieht, stehen wir in der Sonne und machen schöne Fotos und genießen die Szenerie. Nur der aufkommende Wind macht uns dann am Rückweg zu schaffen. Im seichten Wasser bauen sich rasch steile Wellen auf, nicht recht hoch, aber genug um uns mit reichlich Wasser das Schiff zu füllen, dass wir nach ein paar Minuten waschelnass sind erwähn ich nur nebenbei.
Tina schöpft die ganze Strecke und so halten wir den Wasserstand im Boot konstant niedrig. Philip schützt so gut es geht unsere Handys und was sonst trocken bleiben soll. Bei so viel Wasser trauen wir dem wasserdichten Sack auch nicht ganz, da war doch in Domenica mal was.
Auf unserem Rückweg durch die Lagune haben wir dann ein ähnliches Schauspiel, rund um uns Regen und wir dazwischen im Sonnenschein, das nenn ich Glück und der restliche Tag, blauer Himmel mit ein paar Wölkchen, unsere Zwei wollen die Südsee ja nicht nass und grau in Erinnerung behalten. Die Anspannung, wo wir noch eine Boje finden um morgen nah genug am Hafen von Vaitape zu sein war völlig um sonst, wir schnappen uns eine beim Mai Kai, welches allerdings seit zwei Monaten geschlossen ist. Damit findet der letzte Sundowner auch an Bord statt und Wasser für unseren Tank bekommen wir dort auch nicht mehr, ist jetzt beim benachbarten Resort dabei und der hat keine Service mehr für Segler. Etwas unfreundlich vorgetragen und auch kein bisschen zu überreden, aber wir finden dann ein paar Häuser weiter einen netten Mann der uns sein privates Wasser Zapfen lässt. Wie überall, gibt es hier die Geschäftsleute, die scheinbar sehr genervt sind und nichts gerne und schon gar nichts gratis tun und dann eben die normalen Menschen die helfen, wenn man sie höflich bittet. Wir bereiten das Schiff schon für die nächste Etappe vor, die Jugend packt zusammen, drei schöne Wochen sind schon wieder vorüber, zu schnell vergangen, aber durch unsere One way Entscheidung hatten wir ausreichend Zeit für alle Inseln die wir besucht haben. Mit dem Flugzeug sind sie heute in 50 Minuten in Tahiti zurück, gesegelt hätte uns das im günstigsten Fall 24 Stunden gekostet, nach oben leicht das Doppelte, der Wind passt ja bekanntlich selten und kreuzen ist mühsam.
Wir bringen die beiden um 14:00 in den kleinen Hafen von Vaitape, da geht ihr Flughafentransfer, das Schiff zur Landebahn am Motu. Hier wird schon mal eingecheckt und wir können nur mehr winken.