Fahrt nach Malta

 

Jetzt ist es soweit. Gestern hatten wir noch unsere Bootsnachbarn zum Abschied an Bord. Es ist echt toll sich über Segelerlebnisse und Erfahrungen auszutauschen, aber auch einfach so über dies und das zu philosophieren und plaudern. Alles auf Englisch, denn unterwegs spricht jeder eine andere Sprache. Michael ist aus England, seine Freundin aus Rumänien, Jan ist aus Frankreich, Petra aus Tschechien und wir können froh sein, dass sich alle auf Englisch einigen, denn bei Französisch, Tschechisch und Rumänisch müssten wir passen. 
Die Zeit vergeht rasch, es wird nach Mitternacht bis wir in die Koje kommen. Wir kennen uns erst seit einigen Tagen, aber wenn die Chemie stimmt ist es wirklich Abschied, denn man weiß nicht ob man sich wieder mal wo trifft oder ob man in Kontakt bleiben wird. Irgendwie hoffen wir schon am Weg in die Karibik wieder im selben Hafen anzukommen oder nebeneinander vor Anker zu liegen und mehr von einander und den jeweiligen Reiseerlebnissen zu erfahren. Michael und Julia haben ähnliche zeitliche Vorstellungen und die gleiche Route vor, wir werden uns sehr wahrscheinlich begegnen. Beide sind jünger als wir und haben ebenfalls beruflich eine Pause eingelegt um diese Reise zu machen. Jan und Petra haben ein sehr altes Boot, einiges scheint schon sehr reparaturbedürftig, nicht nur der Motor. Sie reisen schon seit zwei Jahren, arbeiten zwischendurch immer wieder um sich die Weiterreise finanzieren zu können. Jan ist Steinmetz und macht Bilder aus Marmortafeln, zum Beispiel den Hausnamen, oder Restaurationen, je nach Auftrag. Petra arbeitet hi und da, was sich so ergibt. Dafür müssen sie aber immer wieder länger an einem Ort bleiben damit sie Arbeit bzw. Kundschaft finden. Ein anderes Konzept zu Reisen, wir empfinden es als noch viel unbesorgter und spontaner als unsere Reise, aber sicher auch als viel härter, mit mehr Entbehrungen, mal sehn wie rasch sie heuer voran kommen. Auf jeden Fall ist es sehr anregend mit ihnen zusammen zu sein, man hinterfragt alles nochmals von anderen Blickwinkeln aus, der Horizont wird weiter.  Wir hoffen für sie, dass sie jetzt einen guten Start haben und wieder Flügel bekommen. 
Robert konnte Jan bei seinem Problem mit dem Motor helfen, sie hängen deshalb schon einige Zeit hier fest, hatten schon viele Mechaniker an Bord, einiges ausgetauscht, bisher ohne Erfolg. Gestern, bei einer weiteren Männerrunde mit technischen Analysen dann die schlussendlich richtige Diagnose und Reparatur. Jetzt können sie auch starten, auch deshalb gestern eine fröhliche Stimmung. 

Wir sind die ersten, die den Bug Richtung Malta richten, das Wetter ist stabil vorhergesagt, eher Leichtwind, aber für den Anfang wollen wir uns eh nicht unbedingt plagen. Um acht Uhr noch schnell frisches Brot holen, dann erledigen wir die letzten Handgriffe, starten den Motor und lassen ihn warmlaufen. Wir sind beide angespannt, ruhig und konzentriert, nicht weil der Start uns übermäßig fordert, hier ist es leicht abzulegen und den Hafen zu verlassen, aber wir haben schon Ehrfurcht vor der ersten langen Überfahrt. Vier oder mehr Tage kein Land, Tag und Nacht aufmerksam sein, welche Boote werden uns begegnen, hoffentlich haben wir keinen Kontakt mit den Flüchtlingsbooten, die Dramen aus den Nachrichten spielen sich alle hier in der Nähe ab. Schaffen wir es gut in unseren Rhythmus zu kommen? Wir starten um 8:20. 

Überfahrten sind normalerweise rasch zusammengefasst, denn es tut sich ja nicht allzu viel. Wenn etwas passiert, wie Stürme, zerrissene Segel und so, dann wird berichtet. Da es unsere erste Überfahrt ist, schreibe ich gleich mal ein bisschen mit um so auch den Faktor Zeit einzufangen. Wer Eile hat kann das ja alles überfliegen und gleich zum Ende des Textes gehen. 

In Erinnerung an die vielen Reiseberichte die wir schon gelesen haben, verlassen wir den Hafen und bald schon sind wir weit draußen. Dem ist in Wirklichkeit nicht so, zuerst müssen wir raus aus der sehr weitläufigen Bucht von Chania. Wir sichten ein U- Boote, dass nicht weit von uns auftaucht. Auf der Halbinsel Akrotiri befindet sich der südlichste Natostützpunkt, wo regelmäßig Übungen abgehalten werden. Heute ist so ein Tag, gegen Osten dürften wir jetzt nicht segeln, wir wollen aber ohnehin Richtung Westen, vorbei an der Halbinsel Kriti. An dieser müssen wir nördlich vorbei, daher bei Nordwestwind vorerst genau gegen Norden. Um die Mittagszeit sind wir weit genug draußen und legen auf den anderen Bug um, jetzt segeln wir erst den richtigen Kurs und wenn der Wind nicht einschläft, was er zeitweise andeutet, erreichen wir am Nachmittag Ak. Spathi, also weit gefehlt von weit draußen. Das wird erst morgen der Fall sein, also real zieht sich alles in die Länge und 450 Meilen benötigen wirklich eine lange Zeit bis sie überwunden sind. Robert scheint etwas übernächtig und zieht sich mal nach unten zum Ruhen zurück, vorschlafen für die Nachtfahrt, ist ohnehin eine seiner Lieblingsbeschäftigungen und heute auch sehr passend. 
Der Wind schläft dann tatsächlich schon am Nachmittag ein, wir schaukeln uns so mit 2-3 Knoten voran, zu Fuß wären wir schneller. So haben wir den ganzen Tag die Westseite Kretas vor der Nase, am Abend dann Antikythira. Alles verschwindet in der Dunkelheit. 
Über Nacht dann zum Glück wieder etwas Wind, wir halten gegen Nordwest, denn wenn der Wind wieder auf Nordwest dreht können wir ohnehin nur gegen Westsüdwest segeln und im Süden an Malta vorbeischießen oder, so wie wir unterwegs sind, eher vorbeitreiben, wollen wir auf keinen Fall. Robert beginnt nach dem Abendessen mit der Wache, ich versuche unten zu schlafen, gelingt nur mäßig, aber zu zweit draußen frieren ist auch nicht erstrebenswert. Ich bin öfters kurz auf, die Alarme des AIS überhört man wirklich kaum, Robert hat alles gut im Griff, döst mit dem 15 Minuten Weck-Rhythmus draußen so vor sich hin, möchte keine Ablöse. Für mich gut, kann ich im Warmen bleiben. So um sechs Uhr dann der Wechsel, ich bin rechtzeitig zum Sonnenaufgang über Kythira an Deck. Von unseren 450 Meilen haben wir gerade mal 70 hinter uns gebracht, der Rest ist Umweg, den es benötigt hat. 
Der neue Tag beginnt wieder mit Schwachwind, die Segeln martern sich bei Welle und so wenig Wind von achtern ab, wir bergen noch gemeinsam das Groß und versuchen mit Genua und leichter Motorunterstützung Meilen in die richtige Richtung zu machen, hoffen auf Wind mit dem wir weitersegeln können. Es hat auch was Gutes noch in Landnähe zu sein, mein griechisches Internet geht noch und so laden wir uns erneut die Wettervorhersagen runter. Kaum zu glauben, aber der Wind, der uns noch mit einem satten Blau, die Windstärken sind auf den Wetterkarten mit Farben abgebildet (10-15 Konten), angelockt hat, zieht sich immer weiter aufs offene Meer zurück, dort wo wir sind und auch mindestens die nächsten 12 Stunden sein werden, ist alles weiß bis hellblau. Übersetzt kein bis praktisch kein Wind, auf jeden Fall weiter abwarten und auf Wind hoffen. So tümpeln wir am mittleren Finger des Peloponnes vorbei, dem Mani-Land, wie schon von letztem Sommer bekannt, nicht einladend zum Anlegen und Abwarten. Es bereits Mittwochnachmittag. Hier muss das Sprichwort "Tu weiter sonst verhungern wir da noch!" herkommen. Wenn nicht genug Vorräte an Bord sind, könnte es sich ja wirklich so abspielen. Interessant was einem so alles einfällt wenn man stundenlang in dieser Situation verharrt. Es ist sonnig und warm, das hilft es gut auszuhalten und es als weitere Übung in Geduld zu betrachten. Am späteren Nachmittag kommt dann ein Hauch von Wind auf. Wir setzen beherzt wieder Segel und es schiebt uns tatsächlich mit fast vier Knoten vorwärts, leider wieder Kurs 315 Grad, da der Wind genau aus West kommt. Naja Hauptsache wir kommen weiter und erwischen vielleicht noch was von dem Wind, der sich so wie eine angekündigte Belohnung, vor dem Erreichen in Luft aufgelöst hat.
Die Zeit vergeht trotzdem recht rasch, Robert ruht, ich lese und beschäftige mich mit dem kleinen Sperling (sollte laut Bildvergleich im Internet einer sein) der sich bei uns ausrastet. Echt süß wie er auf der Leine sitzt, kaum größer als ein Tischtennisball, heller flaumiger Bauch, brauner Rücken, die Augen fallen ihm zu, müder Geselle. Ich warne ihn, dass wir nach Malta fahren und sie dort weiterhin auf so kleine Singvögel schießen, so als Volkssport, da sollte er nicht hin. Vernünftig macht er sich bald wieder los und fliegt gegen Norden. 

Gegen Abend, rechtzeitig zum Abendessen frischt der Wind auf. Da wir immer noch hart am Wind segeln bedeutet das, dass wir Lage haben, also „ schief“ dahinsegeln, jetzt aber mit sensationellen sieben Knoten Fahrt. Wir balancieren unsere Suppenschüsseln gekonnt, verschütten nichts, aber wegstellen wäre jetzt unmöglich, dann hätte man seine Suppe überall hin verteilt. Kochen und essen ist bei Fahrt etwas mühsam, am Herd wird der Topf mit zwei Halterungen fixiert damit er nicht runterfällt, man darf ihn nur mäßig füllen, sonst schwappt was über. Auch mehr wie einen Topf möchte man nicht beaufsichtigen. Also gibt es Suppen, Eintöpfe und Aufläufe, die man nur ins Backrohr schiebt. Bevor es dunkel wird, reffen wir noch, jetzt segeln wir mit guten fünf Knoten und wieder aufrechter, so wie es für unser Boot gut ist. Der Wind dreht, lässt nach, wir vergrößern die Segelfläche wieder und können jetzt fast genau Kurs Malta fahren. Ich beginne mit der Nachtwache, einige gut beleuchtete Großschiffe fahren um uns herum. Der Mond ist eine kleine Sichel, aber mit den Sternen zusammen hell genug, man sieht ganz gut. Man kann sich vorstellen ein unbeleuchtetes Fischerboot rechtzeitig erkennen zu können. 
Robert holt beim Kurzwellenfunk abends noch mal die Wettervorhersage für die Nacht, es sollte Ostwind kommen, der morgen durchhält und dann langsam schwächer wird. 
Die ganze Nacht war Nordwest, erst gegen früh dann nord- bis nordöstliche Winde, vorerst stark genug um gut voran zu kommen. In dieser Nacht können wir unten ganz gut schlafen und auch an Deck ist es nicht extrem kalt. Die Nacht vergeht rasch und der neue Tag, jetzt ist es bereits Donnerstag, beginnt wieder mit einem schönen Sonnenaufgang, diesmal ganz auf offener See. Weit und breit kein Land mehr in Sicht, die Welt ist zu einer Scheibe geworden, wir der Mittelpunkt. Ich genieße meinen Kaffee und beobachte unser Schiff und die völlig gleichförmige Umgebung. Nichts außer Wellen, die sich über die Fläche bewegen, alles tiefblau, die Sonne zaubert einen Glitzerstreifen bis zu unserem Boot. So geht es jetzt einige Zeit weiter, wir haben 160 Meilen direkter Kurs hinter uns und noch 320 vor uns. Aber ich glaube wir sind jetzt angekommen auf der Überfahrt, Zeit und Distanz spielt jetzt keine Rolle, wir segeln, wir haben ein Ziel und irgendwann werden wir ankommen. 

Gleich am Vormittag bekommen wir wieder Besuch von einer Schwalbe und einer Möwe. Beide rasten bei uns, sind gar nicht scheu, ich kann mich neben ihnen bewegen, sogar die Leinen trimmen, dabei bin ich auf Armlänge nah, sie schauen ganz ruhig zu. Ein Gefühl ein Teil der Natur zu sein, ein Bewohner im Universum, genauso verletzlich wie diese Vögel, kommt auf, hier können Gedanken sich entwickeln, es gibt wenig was einengt. 
Leider lässt der Wind etwas nach und die Welle, die noch gegenan ist, zerstört jede vernünftige Segelstellung, also runter damit, ein bisschen Motorfahrt und warten. Zeit zum Frühstücken, Nachrasten und so, erst zu Mittag versuchen wir wieder Segel zu setzen, ausgebaumte Genua, funktioniert nicht, dann Spi, es geht mit 5 Knoten weiter, auch die Richtung stimmt. 
Am Nachmittag geht es rasch voran, auch Seetage haben ihre Routine, Abendessen vorbereiten, Wetterbericht vom Intermar abfragen, Grib-Files herunterladen, Abendessen, dann auf die Nacht vorbereiten. Wenn da nicht die Funkrunde zu bestimmter Zeit wäre, braucht es keine Uhr. Hell oder dunkel sind die bestimmenden Zeiten und untertags sieht man am Sonnenstand ob Vormittag oder Nachmittag. Mir bleibt genug Zeit zum Lesen, ich vertiefe mich in sozialpsychologische/philosophische Literatur, die passt gut zur Erweiterung des Horizonts. 

Heute beginnt Robert wieder mit der Nachtwache, der Wind schläft ein, die Nacht müssen wir durchstehen, im wahrsten Sinn des Wortes. Es ist bewölkt, feuchtkalt, kein Mond nur wenige Sterne. Zeitweise ist es so dunkel, dass man keinen Unterschied zwischen Wasser und Himmel erkennen kann, alles schwarz, nur ein paar Sterne schaffen es kurz durch eine Lücke in der Wolkendecke durchzuleuchten und die Lichter großer Schiffe zeigen deren Weg an. Eine eigenartige Stimmung, gut wenn es wieder hell wird. 

6:30 Sonnenaufgang, es ist bereits Freitag, immer noch zu wenig Wind um vernünftig zu segeln, angeblich kommt heute Südwind, wir warten und welch Glücksgefühl wenn sich Vorhersagen bewahrheiten. So gegen acht Uhr geht's wieder weiter mit Spi, über 5 Knoten Fahrt Richtung Malta. Jetzt sind es noch etwa 230 Seemeilen, 220 liegen schon hinter uns, die halbe Strecke. Wir sind jetzt drei mal 24 Stunden unterwegs, nicht gerade flott, zum eher schwachen Wind passend, so etwa 80 Meilen am Tag, wobei wir ja windbedingt mehr Meilen gesegelt sind. 
Eigentlich ist es egal, denn Ankunftszeiten lassen sich jetzt ohnehin noch nicht berechnen, wir haben es in beide Richtungen etwa gleich weit und wie schnell es weitergeht wissen wir nicht.

Bis Abend dreht der Wind von südlich auf Ostwind und wird auch stärker, wir segeln schon länger wieder unter Großsegel und Genua es geht zügig dahin, so stellen wir uns das vor, nur das Wetter ist heute trüb und regnerisch. Zwei Regenschauer, Wolken- und Lichtspiele und ein  Regenbogen sind die Highlights des Tages. Blöderweise nimmt der Wind rasch zu und die Welle wird immer höher. Wir segeln vor dem Wind und die Wellen schieben gehörig von schräg hinten an, wir reffen und surfen so mit bis zu 9 Knoten dahin. Bei dieser Schiffsbewegung ist uns nicht nach Kochen, wir haben ohnehin keinen großen Appetit. Ein paar Nüsse und Brot tun's auch, Bordroutine und vorbereiten auf die Nacht. 
Wir scheinen die Gewitterfronten jetzt hinter uns zu haben, sternenklar, angenehm hell, aber Wind mit 8 Beaufort, das sind fast 60 km/h, über die Nacht sind nicht angenehm. Die Wellen ausgleichen, den Kurs anpassen, egal wo am Schiff man sich befindet, man bewegt sich breitbeinig und versucht sich überall festzukrallen. In der Früh sind wir beide geschafft, denn schlafen, wenn man sich abstützen muss und ständig geschupft wird, geht nicht.
Jeden Morgen ist man froh, wenn es wieder hell wird, es ist gleich viel freundlicher, auch der Wind hat jetzt wieder eine angenehme Stärke, es wird warm, alles trocknet auf. Wir sind den fünften Tag unterwegs, und weil uns der Wind gehörig angetrieben hat, nur noch 90 Meilen von Malta entfernt. In den letzten 24 Stunden haben wir 131 Meilen geschafft. Der Samstag sollte jetzt der letzte Tag dieser Überfahrt werden. Irgendwie ist die Zeit ja doch noch schnell vergangen, eine Arbeitswoche fühlt sich nicht so an.

Samstag, ein sonniger Tag mit gutem Wind, wenig Welle, Genusssegeln, Zeit zu rasten für die letzte Nacht, welche mit der Anfahrt auf Malta ja wieder erhöhter Aufmerksamkeit bedarf. In der Früh mit frisch gebackenem Brot gut frühstücken und dann sich nochmals die Ansteuerung des Hafens und Einreisebestimmungen durchlesen. Die Unterlagen  sind nicht besonders aufschlussreich, wir haben insgesamt drei verschiedene Funkkanäle angegeben, bei denen man sich 12 Meilen von Malta entfernt, bei der Küstenwache anmelden muss. Werden durchprobieren wo man uns antwortet, wird voraussichtlich irgendwann in der Nacht sein. Noch etwa drei Stunden Fahrt, dann ist Spontanität gefragt, denn es gibt mehrere Marinas und unterschiedliche Angaben, wie man diese erreicht. Die Marina Msida scheint die beliebteste zu sein. 

Die letzte Nacht, sobald es dunkel ist, wieder vermehrt Schiffe. Mit dem AIS haben wir sie lange bevor wir sie am Wasser sehen, auf unserem Radarplotter. Plötzlich tauchen Unmengen Schiffe auf, die alle auf uns zu kommen, schaut auf dem Bildschirm wie ein Überfall aus. Später sind sie wie Lichtperlen, aufgefädelt am Horizont, in Wirklichkeit ist da, 20 Meilen von Malta entfernt, ein Ankerfeld von Großschiffen, die hier parken. Wir segeln zwischen ihnen durch, die Perspektiven verschieben sich ständig, was ursprünglich dicht nebeneinander ausgesehen hat ist weit hintereinander, kleine Punkte gehören zu großen Schiffen und manche sind dann gar nicht so groß wie sie vorher ausgeschaut haben. Zuletzt stehen sie wieder aufgefädelt an der anderen Seite des Horizonts, ein interessantes Schauspiel. Vor uns wieder Lichter, wahrscheinlich das zweite Ankerfeld, welches wir vor uns am Bildschirm haben, vielleicht aber auch schon die ersten Lichter von Valetta. Die letzten Stunden Überfahrt, schon froh es hinter uns gebracht zu haben, es war doch sehr anstrengend, rückblickend überwiegen, dank Psyche, die alles relativiert und Positives hervorhebt, die schönen Momente und das gute Gefühl der Reise. 

Für alle, die in Eile sind und den Text nicht lesen konnten. 
Fünf Tage Überfahrt, Winde aus allen Richtungen in allen Stärken. Zwei Schleppangeln durchs Meer gezogen, kein Fisch weit und breit. 7:45 anlegen in Malta, Marina Msida, alles hat gut geklappt, wir sind müde und erleichtert und haben eine große Strecke hinter uns gebracht.