7.5.-10.5.2019: 430nm bis Raroia
Gleich nach dem Start begleiten uns Delphine, lange springen sie vor unserem Bug herum. Wir sind flott unterwegs und schaffen sogar im Schnitt über 6 Knoten, sodass wir bereits nach drei Tagen pünktlich um 6 Uhr vor dem Pass sind. Um 7 Uhr können wir dann fast ohne Strömung hinein in die Lagune um dann anhand von Wegpunkten, die wir uns auf der Navionicskarte gespeichert haben durch die Lagune von Raroia auf die Ostseite zu segeln. Genaue Ausschau auf Boomies ist trotzdem wichtig, man sieht sie als helle oder braune Flecken. Vögel kommen nahe heran und zeigen wer hier zuhause ist. Der Anker fällt und auch unsere Anspannung, jetzt rasten wir uns mal aus.
10.5.-17.5. hier ist es paradiesisch
Wir stehen vor dem Riff und einigen kleinen Inseln ca. eine Meile südlich des Kon-Tiki Motu. Jeden Tag besuchen wir eine andere der kleinen Inseln, spazieren am Außenriff und an den rosa Stränden entlang, sammeln Muscheln und trinken Kokoswasser. Sonst gehen wir schnorcheln und leben so in den Segleralltag hinein. Robert kann zum Glück den Wassermacher richten und ich verarbeite alle reif werdenden Früchte und backe fast täglich Brot und Kuchen. Hier treffen wir auch wieder andere Yachten, Brigit und Christian von der SY Pitufa, Christin und Joe von der SY Caesura und Robert, Sumi und Gina von der SY Coral Tragger. Gemeinsam gibt’s Pot- Luck und Lagerfeuer am Strand und natürlich werden wieder Daten und Informationen ausgetauscht.
Wir besuchen auch das Monument welches daran erinnert, dass hier 1947 Thor Hayerdhal mit seinem Floss, der Kon-Tiki von Peru nach Polynesien gesegelt ist. Hier ist er am Außenriff gestrandet, aber alle sind heil geblieben und die Einheimischen haben ihn und seine Crew dann als Helden gefeiert.
Sie haben damit bewiesen dass man mit den Pae-pae, den traditionellen polynesischen Schiffen so weite Distanzen segeln konnte und so die Inseln besiedelt wurden.
17.5.-21.5. Perlenfarm und Raronuku
Der Süden des Atolls wird zur Perlenzucht genutzt. Wir besuchen eine Farm, die aber derzeit fast verwaist ist. Überall sieht man die Bojen an denen die Muscheln gezüchtet werden. Das Wasser ist trotzdem kristallklar und man ist umgeben von kleinen Riffen zum Schnorcheln. Bevor wir weiter segeln besuchen wir noch den Ort Raronuku. Die älteren Einheimischen können sich wahrscheinlich noch an das Fest, welches damals für die Kon-Tiki ausgerichtet wurde erinnern. Heute ist Raronuku ein typisch polynesisches Dorf mit kleinem Flughafen und man kann sich kaum vorstellen dass noch nicht allzu lang her hier der Häuptling Tupuhoe regiert hat und Tahiti weit weg war.
21.5.-22.5.: 100 Meilen bis Makemo
Bevor der Wind nachlässt segeln wir noch nach Makemo, unser nächstes Atoll. Wieder sind wir sehr schnell, diesmal müssen wir vier Stunden vor dem Pass kreuzen bevor wir, immer noch gegen 3 Knoten Strömung etwas mühsam durch den Pass können. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit haben wir noch eine riesige Dorade an der Angel. Mit Stirnlampe zerlegt Robert den Fisch, geputzt und weiter verarbeitet wird dann am Ankerplatz.
22.5.-2.6. Arikitamiro Pass, Makemo Village
Der Ort hier ist deutlich größer als auf den anderen bisher besuchten Atollen, also nutzen wir hier mal die Infrastruktur im Hintergrund und bleiben eine Weile. Geburtstag feiern wir mit Sandra und Franz von der SY Kyori und John und Christie von der SY Caesura. Ein echt netter Abend.
Alle sind auf den Beinen wenn das Versorgungsschiff kommt, man kann direkt am Steg Obst kaufen. Gemüse gibt es später in den Geschäften (es gibt vier Magazine), alles ziemlich teuer, aber von ganz guter Qualität.
Wir besorgen uns Telefon und Internetkarten bei der Post. Die Verbindung ist ganz gut, doch leider wird auch hier unverschämt viel abgebucht, ein teures Vergnügen.
Wir haben es die meiste Zeit windtstill mit einigen Wolken und Regenschauern, aber immer noch besser als weiter südlich oder westlich, dort stürmt und regnet es derzeit unangenehm.
5.6.-8.6. Makemo Nord
Bereits zu Mittag haben wir den nördlichen Ankerplatz, 8 Meilen vom Pass entfernt erreicht. Wir fahren in einem großen Bogen um das Riff herum und ankern dahinter in 6m Tiefe. Bilder sagen mehr als Worte – hier passt alles perfekt zusammen. Wir schnorcheln, holen uns Kokosnüsse von den Motus, machen ausgedehnte Spaziergänge, paddeln herum und abends gibt’s Lagerfeuer mit unseren Freunden. So stellt man sich das Südseeleben vor.
8.6./9.6.2019 Überfahrt nach Kauehi
Wir starten noch vor 8 Uhr um rechtzeitig bei Slake Water beim Pass zu sein. Die Berechnungen haben gestimmt und wir fahren fast ohne Strömung raus aus der Lagune. Mit Wind um die 18 Knoten reicht die Genua um gut voran zu kommen. Bereits vor Mitternacht nehmen wir das Segel praktisch ganz weg und lassen uns treiben. Trotzdem sind wir viel zu früh vor dem Pass in Kauehi und müssen noch einige Stunden warten. Auch hier haben wir nur in der Lagune eine kurze Strecke mit Verwirbelungen, dann können wir die 8nm bis an die Ostseite der Lagune zum Ort Tearavero segeln. Auch hier eine atemberaubende Kulisse zum Ankern.
9.6.- 18.6. Tearavero, Kauehi
Wir besuchen gleich am Montag das erste Mal den Ort und die Magazine. Insgesamt gibt es drei, die aber alle mit jeweils zwei Regalen und übersichtlich aufgestelltem Angebot bestückt sind. Baguette gibt es jeden Mittwoch wenn das Flugzeug aus Tahiti kommt, so gegen 10 Uhr. Wir erstehen ein Huhn (hier Kokos essend rumgelaufen und wahrscheinlich glücklich) und Jungzwiebel und Rettich, frisch geerntet im kleinen Hausgarten. Auch die nächsten Tage gehen wir an Land und wandern in alle Richtungen und später auch aufs Außenriff.
Das angesagte Versorgungsschiff hat wegen der Schlechtwetterfront die von Süden heran naht einen Tag Verspätung. Am Nachmittag kommt noch ein weiterer Frachter, wir beobachten den Transport der Güter mittels kleiner Flosse, die sie vom Frachter ins Meer lassen und zuletzt mit dem Kran wieder an Bord hieven. An der Mole ist das Wasser gerade mal einen halben Meter tief.
Die nächsten Tage bleiben wir an Bord, Böen bis 60kmh heulen über uns hinweg und zerren am Anker, das Paradies wird da etwas unheimlich, grau und regnerisch. Zeit zum Lesen, Gas umfüllen und für kleinere Reparaturen.
19.6. 30nm nach Fakarava Nord
Rückblickend hatten wir sogar Glück mit dem Wetter, Dienstag war hier der düsterste Tag, grau in grau, in Fakarava hatte es fast immer Bewölkung und viel mehr Regen. Wir starten Mittwoch um 5 Uhr noch bei Dunkelheit damit wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang und Slake Water beim Pass sind. Immer noch dunkle Wolken, wobei die Sonne sich durchkämpft und uns eine sonnige Überfahrt schenkt. Der Wind hat schon so nachgelassen dass wir alles an Segel setzen um gut voran zu kommen. Alles bestens- um 13:00 rauschen wir in Fakarava durch den Pass und eine Stunde später finden wir ein Platzerl im Ankerfeld. 25 Schiffe, hier ist was los – da müssen wir uns jetzt wieder dran gewöhnen.
20.6. Besuch des Marineschiffes Arago
Franz und Sandra sind von Niko, einem Marineoffizier auf der Arago, den sie letztes Jahr kennen gelernt haben zur Besichtigung des Schiffes eingeladen. Wir dürfen mit und bekommen einen besonderen Einblick in das Marineleben hier im Südpazifik. Die Arago ist für Französisch Polynesien westlich bis Samoa, für Rettungseinsätze und Drogenfahndung zuständig. Das Schiff ist 30 Jahre alt und wird bald verschrottet, die Mannschaft Franzosen und Polynesier sind jung, Revierkenntnis auf den Atollen ist wichtig.
25.6. Radtour zum Nordpass
Jetzt hat endlich der Wind nachgelassen und wir können unsere Radausflüge noch genießen. Zuerst radeln wir durch den Ort und Richtung Nordpass. Vorbei am alten Leuchtturm, am Flughafen und am neuen Leuchtfeuer geht es zuletzt auf einer Schotterstraße dahin. Das Außenriff ist wie überall schroff mit wenig Sand, auf der Lagunenseite befindet sich ein langer schöner Sandstrand mit den typischen schiefen Palmen über blaugrünem Wasser. Die Palmen geben Schatten und Kokoswasser als Durstlöscher. Einheimische, die am Strand grillen schenken uns zwei Fische, die am Abend zu einer guten Fischsuppe verarbeitet werden. So schön kann die Südsee sein wenn das Wetter mitspielt.
27.6. Radtour Richtung Süden
Total windstill dafür bewölkt beginnt der Donnerstag an dem wir den Süden erkunden wollen. Bis Kilometer 15 reiht sich ein Anwesen, oder Resort an das Nächste, sogar ein kleiner Campingplatz ist dabei. Dann geht es auf der Schotterstraße weiter, teilweise auf verwachsenen Pfaden, die Küste ist etwas schroffer aber auch sehr schön. Kokosplantagen wechseln sich mit verwilderten Bereichen ab, überall nisten Vögel. Nach 20 Kilometer, beim Pakokopa Yachtservice, wo derzeit 10 Yachten an den Moorings liegen und ankern machen wir einen kurzen Stopp, dann geht’s auf derselben geraden, ebenen Straße zurück.