11.6.-18.6. Tobago erster Anlauf
Nach 40 Stunden segeln - Land in Sicht, wir erreichen Charlotteville auf Tobago, die Überfahrt von Martinique hat gut geklappt, die wenigen Squalls die uns gestreift haben, brachten kurz intensiven Regen und starken Wind. Charlotteville ein kleiner verschlafener Ort in wunderschöner tropischer Landschaft mit sehr netten und freundlichen Menschen, hier wollen wir einige Zeit bleiben. Endlich sind auch die Mangos reif, wir sammeln gleich einige auf und machen Marmelade. Noch gar nicht lange angekommen befinden wir uns im verlängerten Wochenende, Donnerstag und Montag Feiertage und damit füllt sich die Bucht mit vier Segelyachten aus Trinidad.
Wir werden zum Barbecue und Limen an den Strand und auf den Kat eingeladen, erfahren viel über Trinidad und Tobago und beraten uns auch wegen dem herannahenden Tropensturm Namens Bret. Weil dieser laut Prognose über Tobago rauschen wird nehmen wir Sonntag Nacht reiß aus und segeln nach Trinidad. So schnell ändert sich das Programm, jetzt liegen wir hier beim Yachtclub TTSA am Anker, nutzen deren Infrastruktur und legen gleich hier unseren Servicestop ein.
19.6.-22.6. Trinidad erste Erkundungen
Gleich in den ersten Tagen können wir unser Segel zur Reparatur bringen und unsere Gasflasche füllen lassen, damit haben wir die wichtigsten Dinge erledigt. Samstagvormittag fahren wir mit dem Sammeltaxibus nach Port of Spain, etwas einkaufen und die Stadt besichtigen. Da wir erneut auf die Kriminalität aufmerksam gemacht wurden, fühlten wir uns nicht so ganz wohl in den Menschenmengen die sich durch die Gassen schoben. Inklusive Regen, den es jetzt fast täglich gibt, kommen wir wieder gut zurück zum Boot.
Weil wir im Yachtclub unsere Räder sicher abstellen können, sind wir jetzt regelmäßig unterwegs, bevorzugt in den Chaguaramas Naturpark, per Rad oder wandern. Wir treffen hier auch viele andere Segler, ich gehe in der Früh Joga, abends gehen wir zum Grill oder zu Partys mit Musik. Die Yards sind hier nah beisammen, es gibt ein Morgennetz und eine sehr nette, aktive Seglergemeinschaft, da bleiben wir noch ein bisschen.
Samstag geht ein Sammelbus zum Markt, sechs Uhr ist sehr früh, aber es lohnt sich. Unmengen frisches Obst und Gemüse werden von Autos und Ständen aus verkauft, Fisch und Fleisch gibt es in der Halle. Zurück an Bord wird alles gewaschen, getrocknet und verstaut. Unseren kleinen Basilikumstock haben wir seit Martinique und die Muskatnüsse haben wir bei der letzten Wanderung aufgeklaubt.
Auf unseren Ausflügen sammeln wir immer wieder Unmengen Mangos zum Einkochen und Avokados zum Essen. Oder wir nehmen einen frischen Cocoswasserdrink am Strand. Ein besonderes Highlight sind die Leaderbackschildkröten die wir beobachten konnten. In der Werft werden die Schiffe teilweise in Plastik gepackt, auch sonst schwimmt hier leider viel Plastikmüll im Wasser und überall stehen Schrottschiffe rum, verrückte Welt. Da passt die Idylle der Drachenboote und die Abendstimmung fast nicht dazu.
15.7.- 17.7.2017 Überfahrt nach Tobago
Bevor wir ablegen, können wir noch mit den Rädern in den Chaguaramas Naturpark fahren, leider bei Regen und die Brüllaffen sind auch nicht da. Die Überfahrt, entlang der Nordküste von Trinidad und dann die Passage nach Tobago ist gegen Wind, Welle und Strömung eine Tortur. Müde erreichen wir Plymouth und fahren mit dem Bus nach Scarborough um uns wieder anzumelden. Wir haben Glück, es regnet zwar, aber Don, der nächste Wirbelsturm geht nördlich vorbei.
18.7.- 21.7. Plymouth bis Store Bay
Langsam handeln wir uns die Küste Richtung Süden. Wir nutzen all die schönen Riffe zum Schnorcheln und genießen die Strände. Auch das Wetter bleibt stabil, manche Tage sind richtig heiß, da freut man sich auf die Abkühlung im Meer.
22.-24.7. Wir erkunden die Insel
Wir starten mit einem Leihauto Richtung Scarborough und dann die Ostküste entlang. Wir wollen eine Wasserfallwanderung machen und entscheiden uns für den Rainbow Waterfall. Beim Resort geht man los, normalerweise geführt, aber weil der Guide gerade krank ist, dürfen wir alleine gehen und bekommen eine Machete mit. Schon eindrucksvoll die üppige Natur, der Wasserfall ist klein, das Wasser eine angenehme Erfrischung und wir sind ganz alleine im Urwald.
Am ersten Tag lassen wir den Tag in der Bloody Bay ausklingen. Ein Traumstrand zum Baden. Am Rückweg in die Store Bay kommen wir an all den schönen Buchten der Westküste vorbei und haben von der Straße tolle Ausblicke.
Für den zweiten Tag haben wir den Gilpintrail vor, eine Wanderung im Tobago Forest Reserve. Daraus wird dann nichts, denn hier passen einem die Guides ab und wollen gleich mal 100 Euro für zwei Stunden spazieren gehen im Wald. Wir machen kehrt und wandern alleine den Spring Trail, wunderschöner Weg im tropischen Wald, einsam und leicht ohne Guide zu bewältigen. Ein Picknick mit Blick über den Urwald und dann ab zu den Stränden. Diesmal machen wir an der Parlatuvier Bay und an der Englishman´s Bay halt. Leider muss man für den Rückweg mindestens eine Stunde rechnen, sonst würde man gerne hier im Wasser auf den Sonnenuntergang warten.
Wieder alleine segeln wir zurück nach Charlotteville. Auf dem Weg Richtung Norden bleiben wir noch in Castara, der Englishman`s Bay und in der Bloody Bay stehen. Traumbuchten mit tollen Riffen und reichlich Langusten. In Charlotteville gibt es nur Frisches wenn der fahrende Händler vorbei kommt, diesmal Donnerstag. Wir genießen die Tage, Regen, Sonnenschein und Regenbögen und immer wieder wunderschönes Abendrot. Nach fast zwei Monaten verabschieden wir uns von Trinidad und Tobago, wir haben die Zeit hier sehr genossen.