19.11.-25.11.2015 Überfahrt Kap Verden
Bald nach dem Start frischt der Wind auf, drei Tage haben wir 30 Knoten und mehr mit hoher, steiler Welle. Anstrengend, weil wir oft selbst Ruder gehen müssen, fast nicht schlafen, Essen, Trinken, Bewegen, einfach alles mühsam wird. Erst ab dem vierten Tag dann der angesagte Wind mit 15-25 Knoten, wir genießen das Passatsegeln. Außer einem Defekt am Gasregler, der uns wegen Überhitzung die Backrohrglasscheibe kostete, gab es keine gröberen Schäden. Mittwoch, 9:30, genau nach sechs Tagen erreichen wir, nach einer rasanten, anstrengenden, aber tollen Überfahrt Mindelo. Starkwind mit heftigen Böen, Schwell an den Stegen, wie in La Restinga, nur ca. 800 Seemeilen südwestlicher.
25.-28.11. Mindelo
Nachdem wir uns angemeldet, Geld gewechselt und eine Internetkarte besorgt haben, erkunden wir Mindelo. Zuerst das Zentrum mit den wenigen schönen Häusern und den Märkten, dann mit dem Fahrrad die Randbezirke um eine Metallplatte für die defekte Backofentür zu finden. Samstag dann ein Radausflug nach Sao Pedro. Die Landschaft ist auf der ganzen Insel öd und staubig, die Straße nur bis zum Flughafen asphaltiert, dann gehts weiter mit Kopfsteinpflaster. In Sao Pedro wird noch traditionell gefischt, wir sind gerade am Strand als sie mit ihrem Fang zurückkommen.
29.11. Santo Antao, bis 5.12. Mindelo
Mit der Fähre geht es um acht in der Früh nach Porto Novo und von dort auf der alten Straße hinauf zur Caldera. Eine beeindruckend grüne und fruchtbare Landschaft tut sich auf. Ins Paultal geht
es fast senkrecht hinunter, vorbei an alten Höfen, zwischen Zuckerrohr, Bananen und vielen anderen Früchten und kleinen Ortschaften hinunter zum Meer. Mit dem Aluguer an der Küste entlang zurück
zur Fähre. In Mindelo vergehen die Tage mit anstehenden Arbeiten am Schiff, Einkäufen und Treffen mit anderen Yachties. Wir verbringen schöne Stunden mit der Crew der Blue Lilly, der Miss Pezi
und Stefan und Bernhard vom der Chenoa.
6.12.-10.12.2015 Über Santa Luzia nach Tarrafal auf Sao Nicolau
Wir verlassen Mindelo und erreichen gegen Abend Santa Luzia, eine unbewohnte Insel. Der Harmattan, ein Wind, der roten Saharasand mit sich bringt verringert die Sicht auf wenige hundert Meter, sodass wir Santa Luzia nur durch den hellen Brandungsstreifen im Meer erkennen können. Hier hält es uns nur einen Tag, dann ziehen wir weiter nach Sao Nicolau. Vor dem Ort Tarrafal ankern die Yachten, am Strand wird man von Kindern, die gegen Geld das Dingi bewachen wollen belagert, eine neue Situation, nicht leicht zu handeln. Der Ort hat erstaunlich breite Straßen, viele kleine Chinesenläden und gleich am Hafen fangfrischen Fisch.
8.12. Ausflug auf Sao Nicolau
Mit dem Aluguer (Sammeltaxi) geht es quer über die Insel in den Hauptort Ribreira Brava. Ein verschlafener Ort mit schönem Hauptplatz und engen Gassen inmitten eines fruchtbaren Tales. Wir wandern ins Tal hinein und auf einem alten, schweißtreibend steilen Serpentinenweg hinauf auf den Sattel, zurück zur Hauptstraße der Insel. Beeindruckende Ausblicke auf die grüne Seite der Insel tun sich auf. Kleine Läden am Straßenrand, ein kaltes Bier haben sie immer, helfen uns die Strapazen zu überstehen und riesige Hinweisschilder weisen den Weg, der ohnehin keine Alternative hat. Mit dem Aluguer geht es dann wieder zurück auf die kahle Seite nach Tarrafal.
13.-15.12. Santiago und Brava
Als nächste Insel steuern wir Santiago an. Wir entschließen uns gleich für die Hauptstadt Praia in der wir freitags noch ausklarieren. Praia ist wegen hoher Kriminalität eher zu meiden, der einzigen anderen Yacht in der Bucht wurde in der Nacht zuvor das Beiboot samt Motor gestohlen. Deshalb bleibt immer einer von uns an Bord, in der Nacht versperren wir den Niedergang und gleich am nächsten Tag vormittags segeln wir weiter nach Brava. Die Bucht von Faja da Agua ist wunderschön, der Ort eine grüne Oase, der Ankerplatz klein und steil abfallend, daher müssen wir leider sehr nahe zum Ufer stehen und in der unruhigen Nacht Ankerwache halten. Eine geführte Inseltour mit unseren französischen Bootsnachbarn von der SY Galaad ist ein besonderes Erlebnis. Noch letzte Vorbereitungen und dann geht`s los.