Fréjus, Côte d'Azur Juni 2010, der Schiffskauf ist abgeschlossen. Wir sind nun endlich Eigner einer Hochseeyacht. Im Juli bereitet Robert unser Schiff für die Überstellung nach Norditalien vor. Wir wollen uns Zeit lassen und planen fünf Wochen für diese Reise.
Julian, Sabine und Veronika kommen am Flughafen in Cannes an, Robert holt sie dann vom Busbahnhof Fréjus mit unserer Gepäcksrodel ab.
Flaggengala am Schiff, alles ist bereit für die Schiffstaufe.
Die erste Überfahrt nach Korsika mit dem ersten Etmal von 96sm. Wir beobachten alles ganz genau und horchen auf alle Geräusche, sind aufgeregt und angespannt.
Nachdem wir auf Korsika sicher vor Anker liegen, kommt auch unsere Gelassenheit wieder zurück.
Am nächsten Tag geht die Reise durch die Straße von Bonifacio. Uns erwartet bis zu 60 Knoten Wind von achtern. Mit so viel Wind haben wir nicht gerechnet. Wir sind erstaunt über Stabilität und Sicherheit unseres Schiffes. Der Segeltag ist anstrengend, aber mit dem neuen Schiff ein außergewöhnliches Erlebnis für uns.
Sicherheit ist uns wichtig, alle tragen Rettungswesten und sind mit dem Lifebelt am Boot angeleint.
Wir kommen gut voran. Für den nächsten Schlag zu den Liparischen Inseln werden wir etwa drei Tage benötigen.
Wenn das Meer ruhig ist, wird Brot gebacken.
Draußen begleiten Delfine den Bug der Seven Seas. Nur selten bekommen wir sie so gut vor unsere Kamera.
Am dritten Tag der Überfahrt zeigen sich die Umrisse von Saline, der ersten Liparischen Insel.
Wir ankern vor der Stadt auf 20m Wassertiefe, da der Hafen von Fischerbooten belegt ist und ohnehin zu klein für unsere Yacht wäre.
Der ganze Ort strahlt in der südlichen Sonne. Wir haben die Gelegenheit eine Theaterprobe am Kirchplatz zu beobachten. Alles wirkt sehr natürlich.
Uns erwartet eine wundervolle Abendstimmung und wir hoffen, dass das Wetter nicht umschlägt, sonst müssen wir weg, da der Ankerplatz ungeschützt ist. So ist es auf vielen Ankerplätzen der Liparischen Inseln. Doch wir haben Glück und werden diese Tage von Schlechtwetter verschont.
Mit dem Beiboot kommen wir vom Ankerplatz an Land und können damit in jedem noch so kleinen Fischerhafen anlegen.
Nach einigen schönen Tagen mit Inselausflügen auf Lipari, Salina und Vulcono geht die Reise weiter durch die Straße von Messina.
Reggio di Calabria, eine Hochburg der ehrenwerten Gesellschaft. Wir waren bei früheren Überstellungen schon hier und kennen natürlich das Original Severo, dem inoffiziellen Hüter des Stadthafens. Er versorgt uns mit Ratschlägen, morgendlichen Brötchen und verschafft uns einen „günstigen“ Transfer für Sabine zum Flughafen.
Bis Otranto müssen wir nun wieder einige Bordtage einplanen, da die Küste hier nicht zu Landausflügen einlädt. Julian übt sich im Palatschinken zubereiten.
Sonnenuntergänge, besonders bei ruhiger See, sind jeden Abend das Highlight.
Am Zusatzbett im Salon ist es besonders gemütlich, da in der Schiffsmitte die Schaukelei am geringsten ist. In jedem Hafen wird der Müll entsorgt und nach Möglichkeit am Markt frisch eingekauft.
Ferragosta (15. August) erlebten wir im Stadthafen von Odranto. Ein großes Fest für die Italiener, hier mit sensationellem Feuerwerk. Im Hafen waren wir mittendrin, ein bleibendes Erlebnis.
Die anschließende Überfahrt nach Lastovo war mühsam und hart am Wind zu segeln. Daher kamen wir erst nach Mitternacht in Ubli auf Lastovo an und mussten an der Tankstelle anlegen. Am nächsten Morgen erledigten wir die notwendigen Einklarierungsformalitäten.
Jetzt sind alle Überfahrten geschafft. Der angenehme Teil der Reise führt uns nunmehr über die kroatische Inselwelt nordwärts.
Jeder Segeltag endet in zumeist einsamen Buchten mit Schwimmen, Schnorcheln und einem Sundowner.
Mit unseren beiden Schleppangeln haben wir ab und zu Glück und es kommt selbstgefangener Fisch auf den Grill.
Rovinj mit seiner schönen Altstadt ist leider touristisch überlaufen. Hier kann man aber die Gasflaschen nachfüllen lassen, allerdings ist das mit einem längeren Fußmarsch verbunden. Mit gemieteten Fahrrädern gehts leichter.
In Umag wird ausklariert, wir verlassen Kroatien und segeln direkten Kurs Lignano.
Der Heckträger ist ein besonders anziehender Ort, da dieser auch als Sprungturm benützt werden kann. Noch, denn hier wird später eine Photovoltaik-Anlage montiert.
Am zweiten September erreichen wir unseren Liegeplatz in der Marina Stella (N45°45,68` E013°03,80`). Es ist unser vorläufiger Heimathafen. Hier wollen wir unser Schiff in nächster Zeit für eine längere Reise ausrüsten.
So sieht es in der Marina und im nahegelegenen Dorf aus.